Advanced Civilization

ist ein Spiel von Avalon Hill für zwei bis acht Mitspieler (in der Postspielversion sechs bis acht). Gespielt wird auf einer Karte, welche die östlichen Mittelmeerländer und den vorderen Orient umfaßt. Ziel des Spieles ist es, sein Volk im Zeitraum 8000 bis 250 v.Chr. zu Zivilisation und kultureller Blüte zu führen.

Am Rande des Spielfeldes erscheinen zum Beginn die sechs bis acht Völker der Mitspieler mit je einer Einheit. Man vermehrt sich, wandert in die nächste Region, vermehrt sich wieder, wandert wieder aus und beansprucht so einen schnell größer werdenden Siedlungsraum. Der Siedlungsdichte sind jedoch Grenzen gesetzt, denn jedes Gebiet kann nur eine bestimmte Anzahl von Einheiten ernähren. Um den Siedlungsdruck aufzufangen, ist man gezwungen, Städte zu gründen. Dies ist gleichzeitig die nächste Zivilisationsstufe und der erste Schritt auf dem Weg zur Hochkultur.

Pro Spielrunde erhält man für jede Stadt Steuern und Handelswaren in Form von Karten. Der Handel mit den Karten ist mindestens genau so wichtig wie eine gute strategische Planung auf dem Spielfeld. Man sollte versuchen, möglichst viele gleichartige Handelskarten zu besitzen, da sich deren Wert dann vervielfacht. Der Zuwachs an Handelskarten (von denen jedoch nur maximal acht gleichzeitig behalten werden dürfen) und an Geldeinheiten wird durch den Einkauf von handwerklichen, musischen, technischen und politischen Fähigkeiten verwertet. Die Spannweite reicht von Mystizismus und Töpferei bis zu Demokratie, Philosophie und Theologie.

Der Spieler, dem es gelingt, als erster auf dem Rundenzähler das letzte Feld zu erreichen (250 v.Chr.), beendet das Spiel. Das heißt nicht unbedingt, daß er das Spiel auch gewonnen hat. Neben dem Stand auf dem Rundenzähler werden unter anderem auch die Punkte der erworbenen Fähigkeiten und die Anzahl der gebauten Städte gewertet.

Auf dem Rundenzähler müssen Zwischenziele erreicht werden. Hat ein Volk die entsprechenden Voraussetzungen noch nicht erreicht, wird sein Zählstein nicht weiter bewegt. Ein Rückstand ist schwer aufzuholen, so das man nach Möglichkeit den Anschluß nicht verlieren darf.

Wenn in einem Gebiet Einheiten verschiedener Spieler stehen und diese nicht alle ernährt werden können, kommt es zum Konflikt. Dabei werden einfach überzählige Einheiten abwechselnd entfernt, bis wieder ein ernährbarer Zustand erreicht ist.

Obwohl es immer wieder zu Konflikten kommt, ist Civilization kein Kriegsspiel. Wer zu großen Wert auf aggressive räumliche Ausdehnung legt, der wird spätestens beim Handeln merken, daß ihm die Tauschpartner für hochwertige Waren fehlen, wenn die Mitspieler weniger Städte haben als er selbst.

Das Grund-Spiel Civilization gibt es inzwischen auch von der englischen Fa. Hartland sowie in einer deutschen Version. In der deutschen Fassung wurden jedoch die Regeln geringfügig geändert, so daß es sich empfiehlt, in der pbm-Partie die Original Avalon-Hill Regeln zu verwenden. Die Erweiterung Advanced Civilization ist derzeit nur von Avalon Hill zu erhalten.

Das Spiel dauert am Tisch 6 bis 8 Stunden, und ist ein gutes Spiel für Strategieliebhaber. Die Postspielregeln von W. Friedrich, Umfang 28 Seiten inclusive der Übersetzung der Avalon Hill Regeln, sind gegen Rückporto beim Spielleiter erhältlich.


Spielleiter im DS: Wolfgang Friedrich
Cici Beilken, letzte Änderung: 2.11.1998

© Februar 1996: Wolfgang Friedrich